Türsteher, Security & Personenschutz

Bereiche in denen ich seit Jahren tätig bin

Primär arbeite ich aber in Clubs, Bars & Discotheken. Jeder der mich persönlich kennt, hat schon mal die ein oder andere Geschichte gehört. Teilweise stand ich bis zu 5 Mal in der Woche in Clubs, Discos oder Bars, entweder als „Einlasser“, „Rauswerfer“ oder beides. Es ist übrigens egal welche der beiden Aufgabenfelder man ausübt, diese gehören sowieso zusammen und man ist (fast) immer der Buhmann.  Beschimpfungen und Beleidigungen gehören hier zum Alltag, nicht nur in „normalen“ Läden, durchaus auch bei „gutbetuchten“ Veranstaltungen. Auch körperliche Auseinandersetzungen gibt es regelmäßig in dieser Branche.

Eigensicherung geht immer vor!

Das Ziel  ist es, bei Feierwütigen, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen, darauf zu achten, dass keine Unbeteiligten zu Schaden kommen, sich in dem ganz normalen Wahnsinn nicht selbst zu verlieren und vor allem nicht verletzt zu werden.

Tanzfläche 01
Tanzfläche 02
Haupteingang

Es gab genügend Vorfälle, die aus einer Lappalie zu einer bewaffneten Auseinandersetzung ausgeartet sind. Beleidigen, Spucken, Schlagen, Treten, Beißen, Stechen, Schlagen und Werfen mit Gegenständen. Nicht nur gegen Mitarbeiter des Sicherheitspersonals, auch gegen eintreffende Polizeibeamte und den Rettungsdienst. – alles schon erlebt.  

Mittlerweile habe ich mich aus dem Nachtleben „fast“ völlig zurückgezogen und stelle meine Dienste, in diesen Bereichen, nur noch auf Anfragen zur Verfügung oder wenn ein ehemaliger Kollege etwas Support braucht. 

Meister - auf Youtube!

Ich sehe schon oft anhand des gezeigten sofort, dass diverse Youtube SVler noch nie in ihrem Leben an einer Auseinandersetzung beteiligt waren, aber es so verkaufen, als wären sie Experten für alles rund um das Thema Selbstverteidigung. Es gibt viele gute Systeme, aber zu viele Lehrer ohne wirkliche Erfahrung im entsprechenden Verwendungsbereich. Es gibt natürlich auch Lehrpersonal, das seine Aufgaben versteht, diese sind aber bei dem ganzen Überangebot von einem Laien schwer zu finden.

Es wäre so wie wenn ich ein Schwimmlehrer wäre und könnte selbst nicht schwimmen. 😉  

privater Personenschutz

Auf der Strasse läuft es anders !

Was mich wieder dazu angestoßen hat, etwas im Blog zu veröffentlichen, war die Aussage:“Mach das doch mal gegen einen Boxer, MMA-Kämpfer…

Jetzt mal gut aufpassen!

Jeder macht doch heutzutage irgendeine Art von Kampfsport, wenn man mal so nach dem typischen Stressbacken Klischee geht. „Hey, pass auf. Der ist Boxer!“ Wenn eine körperliche Auseinandersetzung auf der Straße beginnt oder in vollen Gange ist, habe bisher noch niemanden erlebt, der plötzlich leichtfüßig wie Muhammed Ali rumgetänzelt ist oder seine Kampfstellung eingenommen hat, wie er es vom Ring oder Sparring gewohnt war. Alle sind in einer Stresssituation in das gleiche Muster zurückgefallen, um mit einem ersten starken, oft auch heimtückischen Schlag, den ersten Volltreffer zu setzen. Das passiert nämlich auf der Straße, wenn die Emotionen schnell hochkochen. Alkohol und Drogen Konsum verringern deutlich die Hemmschwelle. Rationales Denken und Handeln gibt es dann nicht mehr. Ich beschränke diese Aussage vorerst mal nur auf gängige Muster im Nachtleben. Angriffe auf der Straße sind oft unberechenbar und dies sollte einem auch bewusst sein.

Ringseile sind elastischer als Scheiben

Wie kommt man auf so einen bescheuerten Vergleich, sich in  einer SV-Situation mit einem Profi-Sportler zu messen? Das Eine hat mit dem Anderen nur bedingt etwas zu tun! Wohl nur, wenn man an seinen Fähigkeiten zweifelt und das dann wohl zu recht. Möchte man sich sportlich messen, dann muss man gänzlich anders trainieren, das ist ja wohl klar. In einer Notwehrsituation rechnet das Gegenüber in der Regel nicht mit einer entsprechenden Gegenwehr oder mit dem „Erstschlag“.        

Tiefgründige Aussagen wie „Nutze die Kraft des Gegners“, „Bleib kleben“, „Angriffe fühlen“ oder „Ist der Gegenüber stärker – gib nach“ sollten mal ernsthaft hinterfragt werden. Wenn man solche Aussagen hört oder auf Webseiten von Selbstverteidigungs-Anbietern liest, kann man direkt das Browserfenster schließen und seine Zeit sinnvoller nutzen. Diese „Fummel“ und „ich habe dich berührt Mentalität“, die mittlerweile weltweit vertreten ist, sollte keinesfalls mit Selbstverteidigungstraining gleichgesetzt werden.  

Ich werde unseren Unterricht nicht verweichlichen und anpassen, nur um Mitglieder zu generieren. Entweder man ist dazu bereit sich realistisch, stark und offensiv der Selbstverteidigung zu widmen, oder man bleibt weiterhin in seiner Bubble.

Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen: Je weiter die Distanz - desto größer das Mundwerk!
Sifu Andrej Johann
Akademieleiter Heidelberg

Es steht jedem frei, sich das passende System, den richtigen Lehrer und die Lehrstätte auszusuchen, in der er sich wohlfühlt. Wir halten in Heidelberg unser Niveau hoch und schalten noch einen Gang höher.

08/08/2019 Sifu Andrej Johann

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